Unser Reifenservice

Unsere Reifenwerkstatt stellt sich vor

Im Jahr 1983 kam ich durch einen Freund, der einen kleinen Reifenhandel hatte, mit dem Geschäft in Berührung. Ich half dort immer wieder mit und so wuchs ich in dieses Geschäft hinein. Wir hatten damals mit gebrauchten Maschinen von Hofmann begonnen und nach und nach kam immer mehr dazu. Zuerst war nur die Reifenmontage, dann kamen auch hin und wieder Reparaturen dazu, weiter dann auch der damals noch exotischere Handel mit Leichtmetallrädern, die damals noch teuer waren und nicht an jedem Fahrzeug zu finden waren. Heute ist dies natürlich anders, mittlerweile sind Stahlfelgen die Ausnahme, die meisten Fahrzeuge kommen schon ab Werk mit Leichtmetallrädern.

Mit zunehmenden Ansprüchen an die Wuchttechnik und auch die schonende Montage der Räder kam auch immer wieder neues Werkzeug und Equipment dazu, der Markt veränderte sich damals noch langsam, hier waren 15″ die gängigen Durchmesser für sportliche Hochleistungsfahrzeuge.

1992 kam dann die erste eigene Werkstatt, nachdem der ursprüngliche Reifenhandel seine Geschäftstätigkeit beendete, weil der damalige Inhaber neue berufliche Wege einschlug und seine Maschinen verkaufte. So kam die erste eigene Wuchtmaschine, eine gebrauchte Hofmann Geodyna mit Digitalanzeigen und deutlich einfacherer Handhabung als die alten ER-2 mit Zeigern und getrennt zu messenden Ausgleichsebenen. Dazu dann eine neue Hofmann Monty, und die erste Grundausstattung war da, um loszulegen. Diese Maschinen hatte ich damals so gewählt, dass sie problemlos bis 18″ funktionierten, seinerzeit war diese Größe vielleicht einmal im Jahr hier zu montieren, also konnte man das durchaus als langfristige Investition betrachten und damit gut arbeiten. Beide Maschinen hatten über mehr als 10 Jahre problemlos funktioniert, es gab in den ganzen Jahren kaum etwas, was man damit nicht machen konnte. Der Markt war noch überschaubar und Preiskämpfe wie heute damals noch unvorstellbar. Mit dem aufkommenden Internetzeitalter (Mitte der 90er Jahre) begannen dann auch hier die Preiskämpfe, die Kunden konnten bequem Preise vergleichen und die ersten Großhändler gingen online auf Kundenfang, auch wir als Händler gingen diesen Weg mit, da sich auch für uns ungeahnte Möglichkeiten auftaten, unsere Reifen einzukaufen.

Die Entwicklung im Reifensektor ging dann mit unvorstellbarer Geschwindigkeit voran, unsere ersten Preislisten passten noch auf ein einzelnes Blatt Papier, damit hatte man zu mehr als 95% alles, was die Kunden benötigten. Dann änderte sich alles, es kamen immer mehr Hersteller aus der ganzen Welt, die Dimensionen der Reifen wurden immer vielfältiger, heute würde ein Katalog mit ca. 300 Seiten erforderlich sein, um einigermaßen alles anzubieten, was der Markt hat und die Kunden brauchen, bei den ständig schwankenden Preisen war an gedruckte Listen nicht mehr zu denken. Nebenbei veraltete dann auch unser Maschinenpark mit bemerkenswerter Geschwindigkeit, es kamen immer neuere Herausforderungen, die ab und zu auch dazu führten, darüber nachzudenken, das Geschäft aufzugeben.

Die Herausforderungen der letzten Jahre:
Reifendruckkontrollsysteme
Runflatreifen
Breitreifen, die man wirklich so nennen kann
Durchmesser über 20″
Empfindliche und sehr teuere Felgen
und vieles mehr

Um weiter mitmischen zu können, wurde zunächst eine neue Maschine von Ravaglioli geholt, die Italiener haben hier mittlerweile eine führende Rolle als Ausrüster im Reifengeschäft, Hofmann hatte zu diesem Zeitpunkt dem Reiz der Globalisierung nachgegeben und keine für uns interessanten Alternativen mehr im Programm. Zudem hatte sich gezeigt, dass man dort von den alten Maschinen nichts mehr wissen wollte, was dann auch dazu führte, die Geodyna, die eigentlich noch als Zweitmaschine laufen sollte, zu verkaufen und auch hier zu Ravaglioli zu wechseln. Wo man früher direkt loslegen konnte und sicher sein konnte, dass kein Kunde unzufrieden vom Hof fährt, muss man heute an weitere Ausstattungen denken, um diese Ziele zu erreichen. Als erstes waren die Spannmittel der Wuchtmaschine zu optimieren, hier ist Haweka nach wie vor die erste Adresse, wenn es um diese Themen geht, es gibt nahezu nichts, was man mit deren Spannmitteln nicht optimal auf die Maschine bekommt, um hervorragende Ergebnisse zu erzielen. So finden bei uns Konus-Aufspannungen nur sehr selten statt, ein spezielles Zentriersystem von Haweka liefert hier die nötige Präzision, die nötig ist, um Räder wirklich laufruhig zu bekommen, hier geht es mittlerweile um jeden Zehntelmillimeter, die darüber entscheiden, ob eine Auswuchtung gut oder schlecht ist. Die Hersteller der Maschinen tun das mitunter als Umspanntoleranzen ab, für einen guten Service ist dies aber nicht akzeptabel. Nimmt man beispielsweise ein Rad mit ca. 600 mm im Durchmesser ergibt sich hier bei einem Gewicht von 20 kg für das Rad jeweils 10 kg (=10000g) auf jeder Seite der Mittelachse. Würde das Rad nun nur einen Zehntel Millimeter aus der Mitte spannen, ergibt sich hier 10000g/300mmx0,1mm = 3,3g! Die Aufspannung mittels Konus gelingt hier selten besser als mit 0,3mm Versatz aus der Mitte, da das Rad eher von oben auf den Konus drückt und somit keine echte Zentrierung stattfindet. Daher rühren die 10g, die als tolerabel angesehen werden, allerdings wirken 10g Unwucht bei 100 Km/h wie 2,5 kg, also eigentlich keinesfalls tolerierbar. Wir verzichten daher möglichst auf Konusaufspannung und verwenden lieber Spannflansche, die sich mit Druck auf die Stirnseite dehnen und das Rad so schon zentriert ist, bevor es dann am Anlageflansch der Maschine fixiert ist. Hier haben wir in der Praxis maximal 3g Umspanntoleranz, was weniger als ein Zehntel Millimeter Dezentrierung bedeutet und vernachlässigbar ist, weil die Wuchtgewichte ohnehin nur in 5g-Schritten gestuft sind. Um das Rad zu spannen, verzichten wir auch noch möglichst darauf, einen Spanntopf zu verwenden, sondern nutzen hier einen Spannflansch, der in die Schraubenbohrungen der Felge angesetzt wird, somit werden auch die restlichen Unsicherheiten beim Spannen weitestgehend eliminiert und das Rad kann perfekt gewuchtet werden. Sollte sich hier noch ein Problem zeigen, sind wir in der Lage, mit den entsprechenden Hilfsprogrammen die optimale Position des Reifens zur Felge zu ermitteln und so dann das optimale Ergebnis zu erzielen. Natürlich haben wir dann auch gleich bei Haweka für die Motorradsparte eingekauft, so dass auch hier perfekte Ergebnisse unsere Kunden erfreuen.

Das hier funktioniert besser als jeder Konus!
Auch das ist dem Spanntopf vorzuziehen….

Unsere Montagemaschine ist auch bestens gerüstet, um mit allem, was der Markt bietet klarzukommen, hier haben wir großen Wert darauf gelegt, selbst Runflat mit extremen Niederquerschnitten sicher und beschädigungsfrei montieren zu können.
Natürlich sind wir auch bei Reifendruckkontrollsystemen (RDKS) auf Höhe der Zeit, hier bewährt sich seit Langem unsere Partnerschaft mit Ateq und Tyresure, so dass wir immer auf dem neuesten Stand der Technik sind. Neben Tyresure bieten wir natürlich auch die Originalsensoren an, die auch der Autohersteller verwendet, so dass auch hier die Kundenzufriedenheit sichergestellt ist. Selbst Nachrüstungen sind möglich, damit auch ältere Fahrzeuge von der Sicherheit her deutlich aufgewertet werden können.

Apropos Motorrad:
Für uns sind auch Speichenräder mit Reifenspannern keine Exoten, auch damit können wir gut umgehen, die kommen zwar immer seltener vor, aber es gibt sie noch, und uns auch, also bringt sie ruhig vorbei, sie sind bei uns in den besten Händen.